1945–1990: Deutsche Teilung
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges stand das zuletzt heftig umkämpfte Reichstagsgebäude als Teilruine in |
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einer von Trümmern
geprägten Umgebung. Die Freiflächen ringsherum dienten 1955 beschloss der Bundestag die völlige Wiederherstellung. Allerdings war die Art der Nutzung im geteilten Deutschland noch ganz ungewiss. Der Architekt Paul Baumgarten erhielt 1961 als Gewinner eines zulassungsbeschränkten Wettbewerbs den Auftrag für Planung und Leitung des Wiederaufbaus, der 1973 beendet war. Zahlreiche Schmuckelemente der Fassade fielen weg, die Ecktürme wurden in der Höhe reduziert, auf eine neue Kuppel verzichtete man. |
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Reichstag nach alliierter Bombardierung, 1945 |
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Im Inneren verschwanden große Teile der alten Bausubstanz hinter Abdeckplatten, neue Zwischengeschosse vergrößerten die Nutzfläche und veränderten dabei weitgehend die ursprüngliche Raumstruktur. Der Plenarsaal wurde gut doppelt so groß und hätte alle Abgeordneten eines wiedervereinigten Deutschland mühelos aufnehmen können. Seit dem Viermächte-Abkommen von 1971 durften aber nicht einmal Plenarsitzungen des Bundestages in Berlin abgehalten werden. Nur Ausschuss- oder Fraktionssitzungen waren in den neu eingerichteten Räumen möglich.
Rigorose Eingriffe – gerade Linien und glatte Flächen |
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Direkt an der Berliner Mauer Während der deutschen Teilung von 1961 bis 1989 verlief die Berliner Mauer unmittelbar an der Ostseite des Reichstagsgebäudes. Im Gebäude war ein Museum über den Bundestag und die Geschichte des Reichstagsgebäudes zu besichtigen. Für ausländische Staatsgäste gehörte der Besuch der Außenterrassen mit Blick über die Berliner Mauer gewissermaßen zum Pflichtprogramm. Seit 1971 wurde im Gebäude die Ausstellung "Fragen an die Deutsche Geschichte" gezeigt und von mehreren Millionen Interessenten besucht. 1990: Umzug nach Berlin beschlossen |
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Berliner Mauer und Reichstag |
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